Bendix Passig, Maler und Bildhauer 1864 bis 1957

Bendix Passig, Maler und Bildhauer 1864 bis 1957

Das Schaffen des Malers und Bildhauers Bendix Passig ist nur zu verstehen aus seiner zeichnerischen und künstlerischen Begabung und der engen Verbundenheit mit der schleswig-holsteinischen Heimat, mit dem Dorf Osterstedt.

 

Er wurde am 5.Februar 1864 auf dem Sandscharn in Osterstedt geboren. Nach dem Abschluss der Schulzeit war er einige Zeit auf dem Hof Ostermühlen in der Landwirtschaft tätig. Seine zeichnerische Begabung und die rege Fantasie veranlasste die Eltern, ihn das Malerhandwerk erlernen zu lassen.

 

Nach vergeblichen Bemühungen um eine Lehrstelle in Hamburg, erhielt er einen Platz in Kiel bei dem Malermeister C. Hertz. Er schloss die Lehre erfolgreich ab. In der Lehrzeit wurde seine gute Begabung erneut deutlich und Eltern und Bauern in Osterstedt erkannten, dass ein Studium auf einer Kunstakademie für ihn gut sei. Sie veranlassten, dass die Sparkasse in Todenbüttel einen Kredit für den Besuch einer Akademie zur Verfügung stellte. Von 1883 bis 1885 studierte er auf der Fachschule für bildende Künste in Düsseldorf und schloss das Studium mit einer guten Beurteilung ab. Danach ging er nach Berlin und setzte sein Studium an der Kunstakademie fort. Er studierte in Berlin von 1886 bis 1888 und beendete das Studium wiederum mit einer sehr guten Beurteilung. Er machte sich danach selbstständig als freischaffender Künstler und eröffnete in Berlin ein Studio, in dem er seinen eigenen Stil entwickelte.

 

Es begann eine Zeit eifrigen Schaffens. Sein Hauptthema war die Darstellung der Landschaft und hier war es wiederum die Heide, die es ihm besonders angetan hatte. Wie aus hinterlassenen Unterlagen hervorgeht, war die Zahl der Bilder, die zumeist über die bedeutendsten Galerien in den Verkauf gingen, außerordentlich groß. Bendix Passig war einer der besten Heidemaler seiner Zeit. Besondere Leistungen erzielte er in der Portraitmalerei.

 

Eine Arbeit des Künstlers im Park von Osterstedt

Gute Tierbilder und Blumenstillleben sind aus seiner Liebe zur Natur zu begreifen. Andere Themen waren mythologischen und christlichen Bereichen entnommen.


1899 unternahm er eine Reise in die Schweiz und nach Italien, um seine künstlerischen Vorstellungen zu vertiefen. 1899 verstarb sein Vater und er fühlte sich verpflichtet, der Mutter in der heimischen Wirtschaft zu helfen. Daher kehrte er nach Osterstedt zurück. Nun schuf er sich auf dem Sandscharn seine eigene Welt, die eine starke Ausstrahlung gewann. Er wurde zu einem guten Jäger und Wildheger. Der große blumenreiche Garten bildete einen wunderbaren Rahmen für das Haus und sein Schaffen.

 

Er gab Rat und Hilfe bei Krankheiten und leichteren Unfällen, eine Begabung, vom Vater ererbt, kam hier zum Tragen. Die Bauern des Dorfes holten ihn oft, wenn ihre Tiere ihnen Sorgen machten und er wusste zu helfen.

 

Seine besondere Liebe aber galt der Pflege und Aufzucht von Pferden. Erwähnt sei noch seine Neigung zur Astronomie und seine reichen Kenntnisse auf diesem Gebiet. Eine künstlerisch gestaltete Sonnenuhr in seinem Garten war Ausdruck dieser Orientierung. Er wirkte in seinem Heimatort Osterstedt, bis er am 10. Oktober 1957 verstarb.

 

Bendix Passig war Autodidakt und hat sich durch fleißiges Studieren umfassende Bildung vor allem in naturwissenschaftlicher Richtung erworben. Die menschlichen Tugenden waren stark entwickelt, von einer idealistischen Haltung geprägt, aber der Wirklichkeit eng verbunden.

 

Die Malerei bildete den Kern seines Schaffens bis zu seinem Ende.